Bei Mercedes-Benz strahlt der Stern vor Freude

Während einige Automobilkonzerne schlechte Zahlen beichten müssen und FIAT in Italien sogar kurz vor dem AUS steht, geht es Daimler-Benz sehr gut.

Die EADS-Anteile sind verkauft, und damit konnte der Nettogewinn im zurückliegenden Quartal auf 4,6 Millionen Euro verdreifacht werden. Auch gibt es für das gesamte Jahr eine gute Prognose.

Die Stuttgarter konnten ihre Zahlen im zweiten Quartal sogar gegenüber dem ersten erheblich verbessern, und die Markterwartungen übertreffen. Im Unternehmen geht man davon aus, dass die guten Abschlüsse auch mit an den Programmen zur Effizienzsteigerung liegen, die man aufgelegt hat. Und so kommt man auch zu der Hoffnung, dass das zweite Halbjahr 13 noch besser ausfallen werde als das erste. Der Tiefpunkt im Autogeschäft des westeuropäischen Marktes sei durchschritten.

 Mercedes im Aufwind

Mercedes im Aufwind

Dass die Gewinne insgesamt etwas magerer ausfallen, als in den Jahren zuvor, liegt, so der Chef von Daimler-Benz, an den Kosten für die neuen Modelle.

In die Schlagzeilen war Daimler-Benz vor einigen Wochen geraten, als sogar die Bundesregierung das Wort für den Konzern erhoben hatte. Grund war ein Kältemittel für die Klimaanlagen der Automobile, dass in Frankreich auf Proteste gestoßen war. Nun ist der französische Absatzmarkt in Gefahr. Die Regierung hatte sich daraufhin zu Gesprächen mit der EU-Kommission und den französischen Behörden begeben, um eine Einigung bezüglich des Absatzstopps für die Fahrzeuge zu erreichen.

Hintergrund war, dass das Kraftfahrtbundesamt eine erweiterte Typgenehmigung erteilt hatte, die die A,B und SL-Klasse betraf. Und genau diese wurde in Frankreich nicht anerkannt. Alle Automobilhersteller der Welt hatten sich bereits vor Jahren auf eine bestimmte Substanz geeinigt, die von zwei amerikanischen Konzernen hergestellt wird.

Ausgetauscht wurde das alte Kältemittel gegen dieses, weil es einen erheblich geringeren Anteil zur Erderwärmung beiträgt. Allerdings hat das neue auch einen erheblichen Nachteil: es brennt schneller und bringt dann giftige Gase hervor. Eine Alternative, die beide guten Eigenschaften vereint, wird noch erprobt und ist noch nicht zugelassen. Jährlich betrifft dieses Problem rund 70 Millionen neue Wagen, die rund um die Welt verkauft werden.

Nun wurde bekannt, dass Daimler dieses momentan vorgeschriebene Kältemittel nicht in seine Wagen einfüllt, weil Sicherheitsrisiken aufgetreten sind. Auch VW und BMW sind dieser Meinung – doch alle anderen wollen das Kältemittel behalten. Nun sind diverse Gutachten in Auftrag gegeben, die helfen sollen, das Problem zu lösen.

Schon vor einigen Wochen waren Daimler und BMW von der EU vor neue Probleme gestellt worden. Denn es gibt neue Obergrenzen für den Verbrauch von Fahrzeugen und die beiden Premiumhersteller sind besonders betroffen, weil ihre Wagen größer und schwerer sind – ergo auch verbrauchsintensiver- als die der Konkurrenz.

Warum sich Frankreich jetzt derartig quer stellt, ist unverständlich, denn schließlich gilt die Genehmigung des Kraftfahrtbundesamtes in ganz Europa. Andererseits verstößt Mercedes mit seinem Kältemittel gegen geltendes EU-Recht. Hätte das Kraftfahrtbundesamt gar nicht zulassen dürfen, dass etwas genehmigt wird, das gegen EU-Recht verstößt? Ist das vorgeschriebene Kältemittel wirklich so gefährlich, wie es die Tests bei Daimler ausgesagt haben? Dies wird momentan in neuen Testreihen des Kraftfahrtbundesamtes geprüft.

Bildquelle: © Robert Babiak / PIXELIO
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